Es ist wie ein kleines Wunder! Nach wochenlangen Regenfällen scheint am Vesakhtag 2016 wieder die Sonne. An diesem höchsten buddhistischen Feiertag wird Geburt, Tod und Eingang ins Nirvana von Buddha Siddhartha Gautama gefeiert und ganz sicher nicht nur in Little Smile die Rückkehr der Sonne nach schlimmen Unwettern und wochenlangem Dauerregen. Danke, für die Sorge und Anteilnahme, viele Fragen haben uns in den letzten Tagen erreicht. Wie geht es euch und den Kindern? Seid ihr wieder, wie schon am 29. Oktober 2014, von den Naturkatastrophen betroffen?
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Zu Buddhas Geburtstag – die Sonne kehrt zurückEin Lagebericht aus dem Kinderdorf MahagedaraGottlob wurden wir diesmal vom Schlimmsten verschont, wurde niemand getötet. Doch auch die Region um Koslanda litt unter dem Dauerregen, viele Straßen sind blockiert, die Schulen geschlossen, zahlreiche Häuser zerstört. In Little Smile hatten wir Glück im Unglück. Eines unserer Häuser wurde von rutschendem Schlamm zerstört als gerade niemand zuhause war, ein riesiger Baum, vom Wasser unterspült, krachte auf die Terrasse unserer Schule. Auch da war gerade niemand in der Nähe.
Ungewöhnlich viele Kinder sind krank, unsere Gewürze, besonders Pfeffer und Vanille, verfaulen bevor sie reif werden, die Gemüsepreise sind explodiert. Seit Anfang Mai regnete es nahezu ununterbrochen, die geschundene Natur kann mit diesen Wassermassen nicht mehr umgehen, Überschwemmungen und Erdrutsche sind die Folge.
Die nüchternen Zahlen (Stand 21. Mai 2016): Etwa 300 000 Menschen mussten vor drohenden Erdrutschen oder Überschwemmungen evakuiert werden, 63 Tote sind gemeldet, 132 Personen werden noch vermisst. Leider werden auch diese Katastrophen nichts ändern, werden das Abholzen, die Brandstiftungen und der Raubbau an der Natur weitergehen. Doch selbst wenn es Katastrophen wie die Schlammlawine bei Arunayake in die internationalen Medien geschafft haben, denkt man hier, wenn überhaupt, nur kurz nach. Im Gegenteil! Wieder einmal wird von vielen versucht, aus der Not der anderen und den internationalen Schlagzeilen Kapital zu schlagen. Bei den Betroffenen werden die Gelder, die bereits gesammelt werden, wohl wieder einmal nur in Ausnahmefällen ankommen. Und nun, pünktlich am Vesakhmorgen, scheint die Sonne.
Wir werden unsere Tempelplätze saubermachen, die verstopften Abwassergräben frei- und die Trümmer wegräumen, werden zufrieden sein mit dem Wenigen, was man auf den Märkten kaufen kann, die vielen kleinen und großen kranken Kinder im Kinderdorf trösten und die Sonne anlächeln. Am Abend dann werden wir unter unserem heiligen Baum am Tempel des Kinderdorfes für die Opfer der Katastrophe beten. Und Morgen? Da werden wir schauen, wer in unserer Gegend wirklich Hilfe braucht, werden unser zerstörtes Haus wieder aufbauen und weiter dafür kämpfen, dass die Menschen endlich aufwachen, endlich aufhören die Natur zu zerstören. Happy Vesakh 2016 aus Little Smile Mahagedara in den Bergen Sri Lankas. |