Besucher seit Januar 2005: 994902

Phase 38: Oktober bis Dezember 2008

Am 18. Oktober war es so weit! Unser Zentrum bei Buttala, in dem Menschen, die durch Krieg und Gewalt traumatisiert wurden, Hilfe finden werden, konnte eröffnet werden.
Little Smile Aloka, Aloka bedeutet übersetzt „der Ort wo das Licht herkommt“, wird das erste
Rehabilitationszentrum in Sri Lanka sein, in dem man sich besonders auch um Menschen nach Selbstmordversuchen kümmern wird.
Die Ministerin für Soziales und für Frauen, Sumedha G. Jayasena, konnte es kaum glauben, als Michael Kreitmeir Sie und Vertreter des Gesundheitsministers durch das Hauptgebäude des Zentrums in Buttala führte, in dem 5 Behandlungsräume, Krankenhausschlafsäle, eine Apotheke, Wohnungen für den Arzt und Krankenschwestern und vieles mehr untergebracht sind. Michael Kreitmeir löste damit ein Versprechen ein, das er der Ministerin kurz nach dem Tunami gegeben hatte: „Wenn Little Smile etwas baut dann soll davon auch in 20 Jahren noch etwas Gutes ausgehen“.
Auch von der Südküste gibt es Erfolgsmeldungen. In „Sahana Nivasa“ dem Haus der Geborgenheit, zeigten die Kleinen, was sie dort bereits gelernt haben. Mehr als 100 neue Kinder stehen bereits auf der Liste der beantragten Neuaufnahmen, Plätze wird es für die geben, die sonst keinen Platz haben und damit keine Chance ohne die Hilfe von Little Smile einen Weg zu finden.
Am 27. Oktober feierten die Tamilen in Sri Lanka ihren zweithöchsten Feiertag Deepawali. An diesem Tag wurden die Menschen, so die Überlieferung, durch den Gott Vishnu vom Joch eines bösen Königs befreit. Die Dunkelheit auf der Erde wich dem Licht. An diesem Tag gibt es für Alle in Little Smile ein gemeinsames Festmahl.
Auch das ganz normale Alltagsleben im Kinderdorf geht weiter, mit den vielen kleinen Sorgen und Problemen. Doch einmal macht der Alltag für jedes Mädchen Pause dann nämlich, wenn die erste Regelblutung einsetzt. In einer sehr schönen und feierlichen Zeremonie wird dann die Kindheit verabschiedet und der neue Lebensabschnitt begonnen.
In Oktober war es für Nilmini, Anita und Biola (Fotos) so weit.
Am 1. November gedachte die Little Smile Familie all der Menschen, die uns einst die Hand gereicht haben und leider verstorben sind. In der Marienkapelle fand eine ganz besondere Andacht statt, es gab viele Blumen und noch mehr Tränen, als Lokuthatha von seiner Mutter, ihrer Liebe und ihrem Sterben erzählte. Saradha, die Maria Kreitmeir noch persönlich kennen lernen durfte, hält den neuen Urnenbehälter, indem ein Teil der Asche der Mitgründerin von Little Smile aufbewahrt wird.
Und ständig klopft die Not ans Tor des Kinderdorfes. Diese drei Schwestern wurden uns von der Großmutter und der Mutter gebracht. Die Fünf lebten auf der Straße vom Betteln. Für die Mädchen wurde dieses Leben immer gefährlicher. Nach einer versuchten Vergewaltigung flüchteten sie ins Kinderdorf.
Humor ist wenn man trotzdem lacht…. Nur am ersten Tag der 8tägigen Reisernte schien die Sonne. Da aber der Reis auf keinen Fall nass werden darf, weil er sonst sofort austreibt, herrschte im Kinderdorf Mitte November Ausnahmezustand. Bawani und ihre Helfer gingen an die physischen Grenzen um die Ernte sicher einzubringen.
Mit 9 Jahren kamen Asha und ihr damals 12jähriger Bruder Kasun nach Little Smile. Mitte Dezeber feiert sie im Kinderdorf ihren 17 Geburtstag. Vor 1 Jahr hat Asha ihre 3jährige Ausbildung im Kinderdorf zur Erzieherin begonnen. Sie möchte für ihre jüngeren Little Smile Geschwister eine gute Aka (große Schwester) sein und so etwas von dem zurückgeben, was sie selbst hier bekommen hat, nämlich Schutz, Fürsorge und Liebe.
Ende November zeigen die Kleinen im Kinderdorf stolz, was sie im Jahr gelernt haben. In vier Gruppen werden 28 Drei- bis Fünfjährige behutsam und mit Spaß an das Lernen herangeführt.
Nicht viel übrig geblieben ist von der Küche des Bubenhaus auf Hilltop. Ganz offensichtlich war einem wilden Elefantenbullen dieses Gebäude im Weg. Bereit vor etwa einem Jahr hatte vermutlich das selbe Tier eine Wand der Küche eingedrückt. Und weil der Klügere nachgibt werden wir die Küche für die Jungs woanders aufbauen.
Regelmäßige Besuche der Elefanten sind, besonders in der Trockenzeit, wenn die Tiere auf der Suche nach Futter auch in die Nähe der Siedlungen kommen, für die Jungs auf Hill Top ein immer wieder aufregendes und nicht ungefährliches Erlebnis.
Wo es lang geht und wie es funktioniert mit der „organischen Landwirtschaft“ zeigt der Leiter vom Little Smile Organic, Shiran de Silva inzwischen nicht nur Kleinbauern sondern auch vielen Schulklassen. Selbst die Offiziellen des Landwirtschaftsministeriums werden in der Farm von Little Smile in Dikkapitia ausgebildet. 2008 war für den Anbau unserer Gewürze ein erfolgreiches Jahr. Derzeit bemüht sich Little Smile Organic Ltd. um das „Fair Trade Siegel“.
Eine braune „Madonna“ mit einem braunen Jesuskind. Darshani darf das Christkind aus Ton, das Little Smile Kinder selbst geformt haben, in der Heiligen Nacht runter tragen in die Marienkapelle. Selbst die Kleinen sind um Mitternacht mit dabei und beten, singen und staunen ob der 100derten von Öllämpchen, die die Bananenplantage erleuchten, in der die Kapelle von Little Smile liegt.
Wie haben sich besonders die Moonlight-Mädchen gefreut, als ihre Tante Biggi aus Deutschland um die Weihnachtszeit zu Besuch kam. Biggi Haertung hat bereits vor Jahresfrist 3 Monate im Kinderdorf gearbeitet. Für die Kinder war und ist es ein besonderes Geschenk zu erleben, dass sie nicht vergessen sind. Und wenn Jemand, der bereits mal hier war, wiederkommt, ist die Begeisterung groß. Besonders wenn er, wie Biggi, so intensiv mit den Kindern gelebt und gearbeitet hat.
Wo wird uns der Weg hinführen im Jahr 2009? Ende 2008 kam es auch in Sri Lanka zu Unsicherheiten bei den Banken, plötzlich waren die Rücklagen des Kinderhilfsvereins in Gefahr. Jeder Tag wird sicher auch im Neuen Jahr voller Herausforderungen sein. Umso wichtiger ist es da, dass man die Richtung gezeigt bekommt, nicht alleine ist und vertrauen kann.