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Phase 29 Juli bis September 2006

Wie eine Insel im Krisengebiet! Unbeirrbar bauen wir weiter am Versorgungsgebäude für das Ashraff Memorial Hospital in Kalmunai. Weder die zunehmenden Spannungen zwischen Tamilen und Singhalesen noch das sumpfige Baugebiet konnten die Arbeiten an dem dreistöckigen Bauwerk, in dem neben Medizinlager und Auditorium auch alle Einrichtungen für Reinigung und Sterilisation untergebracht werden sollen, aufhalten. Und während viele Projekte in der Krisenregion unterbrochen oder gar aufgegeben wurden, können wir weitermachen, weil die Organisation “Apotheker ohne Grenzen” auch in schwierigen Zeiten zu einmal gegebenen Versprechen steht.
Im Juli und August ist Erntezeit für unseren Pfeffer und da helfen all mit. Während die Jungs teilweise in schwindelerregenden Höhen die Früchte von dem Lianen pflücken, übernehmen die Mädchen das Säubern und Trocknen. Der Grossteil der Arbeit freilich wird von bezahlten Arbeitern erledigt, immerhin erwarten wir eine Ernte von mehr als 10 Tonnen. Danke an die Firma AVO, die uns in Zukunft noch weitere biologische Gewürze wie Nelken und Vanille abkaufen will. Bitte unterstützen sie unsere Bemühungen zur Selbsthilfe durch den Kauf der Little Smile Wurst.
Dialog statt Konfrontation! Während draußen die Spannungen wachsen treffen sich Mitte Juli in Little Smile ein buddhistischer Mönch, ein tamilischer Sami (Priester) und zwei katholische Schwestern. Nur gemeinsam können die ungeheuren Probleme des Landes gemeistert werden. Achtung, Respekt und Toleranz, sowie die Bereitschaft voneinander zu lernen. Diese Impulse sollen von Little Smile ausgehen und darum wollen und werden wir solche Begegnungen intensivieren.
Wenn die Heimat ruft! Nach 9 Monaten geht für Petra Hofbauer aus Österreich eine ganz besondere Zeit zu Ende. Weder Mentalitätsunterschiede noch Sprachhürden oder die in Sri Lanka nicht besonders ausgeprägte Disziplin ließen die Managerin aus der Alpenrepublik verzweifeln. Mit Ausdauer und Geduld brachte Frau Hofbauer unsere Buchführung auf Vordermann, organisierte das Zentralbüro neu und gab dem lokalen Management zahlreiche Tipps und klare Strukturen. Nicht ohne Bedauern lassen wir unsere “Office-Petra” ziehen und sagen zum Abschied Danke u.a. mit einem T-Shirt, auf dem sich alle Kollegen der letzten 9 Monate verewigt haben.
Hoffnung beginnt mit einem Lächeln. Es braucht viel mehr als Schultaschen, um den Mädchen in Palugamam eine Chance zu geben, aber auch die sind notwendig und müssen erst einmal in die Krisenregion gebracht werden. Pünktlich zur Fertigstellung der beiden Mädchenhäuser, die mit Hilfe von STERNSTUNDEN, der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks und der Organisation „Children for a better world“ gebaut wurden, gelingt es Michael Kreitmeir einen Lastwagen mit Möbel, Schulsachen und Arzneimittel sowie Geschenke aus Füssen in das von den Rebellen kontrollierte Gebiet in unser Mädchenhaus Waniba zu bringen. Lesen Sie dazu auch den Bericht "Im Osten nichts Neues".
Anfang August wird in einer langen Prozession, an der buddhistische Mönche, Arbeiter, Angestellte sowie alle Kinder von Little Smile teilnehmen, eine große, weiße Buddhastatue aus Stein durch die Obstplantage hinunter zur neuen Meditationshalle getragen. Das im traditionellen Kandystil aus Lehm errichtete Gebäude wird eine wichtige Außenstation unserer neuen Schule sein, in der Kinder ohne Angst und Druck, dafür mit umso mehr Freude lernen dürfen.
Da im August alle Schulen des Landes aus Angst vor Anschlägen geschlossen werden, wird wieder ausschließlich im Kinderdorf unterrichtet. Aber auch Singen und das von den Kindern so geliebte Theaterspielen kommen nicht zu kurz. Im Bild zeigen unsere kleinen Jungs aus dem Wisdom-Haus Szenen einer ganz besonders lustigen Jagd.
Für Sandamali, unseren neuesten Familienzuwachs ist es eine Sensation. Zum ersten Mal im Leben hält das 7jährige Mädchen eine Schokolade in der Hand. Eine ganze Schachtel mit den roten LTU-Herzen wurden Micha und Petra, zwei Gästen von einer netten Flugbegleiterin für die Kinder mitgegeben.